Niemals aufgrund einer mündlichen Aussage kalkulieren …

Es ist doch immer das selbe. Da ruft man einen Handwerker an und fragt nach dem Quadratmeterpreis für XYZ und bekommt für’s erste ein passable Auskunft. Nur kein Schwein sagt dazu, dass noch weitere Kosten für ABC und DEF und vor allem für GHI sowie JKL anfallen. Und vor allem bekommt man meist die Netto-Preise genannt. Als 0815 Bauherr ohne eigenes Gewerbe ist das natürlich Käse. Der Preis inkl. Mehrwertsteuer ist das was interessiert. Aber all das erfährt man erst wenn man ein schriftliches Angebot erhalten hat. Also merke: Niemals aufgrund eine telefonischen Auskunft Kosten kalkulieren. Immer erst ein schriftliches Angebot abwarten. Und da dann noch Puffer für etwaige Anpassungen oder ungeahnte Preissteigerungen drauf rechnen.

Etwas zum Thema „Mit Folie oder ohne?“ …

Viele die ein Eigenheim bauen wollen und sich für ein „Holzhaus“ entscheiden, stehen vor der Frage:

Mit Folie oder ohne?

Damit ist gemeint: Soll/Darf der  Außenwandaufbau eine Folie als „Dampfschutz“ haben oder nicht? Bei einem Gespräch mit Fingerhaus wurde uns groß und breit erklärt: „Nur mit Folie. Alles andere ist quatsch„. Bei genauerem Nachfragen wurde dann argumentiert: „Finger baut schon immer mit Folie. Andere bauen ohne. Das kam irgendwann mal groß ‚in Mode‘. Aber die steigen alle wieder um auf ‚mit Folie‘, weil sie alle Probleme mit Feuchtigkeit bekommen haben„.

Unsere jetzige Baufirma baut grundsätzlich ohne Folie. Als wir nachgefragt haben hat der Firmenchef angefangen zu schmunzeln, wenn nicht sogar schon ansatzweise zu lachen (Scheint so als ob er diese Frage schon öfters beantwortet hat). Seine Erklärung war in etwa so: „Stell dir eine geschlossene, dichte Plastiktüte mit Wasserdampf darin vor. Die Tüte ist erstmal dicht. Nichts kann rein oder raus. Und jetzt mache an einer Stelle einen kleinen Riss in die Tüte. Was wird passieren? Richtig. An dieser Stelle kann die Luft entweichen und es wird feucht werden.“.

Nun, in Neubauten setzt man für gewöhnlich Lüftungsanlagen ein die Sicherstellen dass die Feuchte und verbrauchte Raumluft, kontrolliert gewechselt wird. Aber selbst damit hat man noch Feuchtigkeit im Raum. Und wenn dann die Folie in der Außenwand ein Leck hat (leicht passiert beim Anschließen der Elektroleitungen. Die sitzen in solchen Häusern nämlich in der Isolationsschicht), dann wird’s da früher oder später Nass und fängt an zu Schimmeln. Und da dies in der Wand ist, fällt einem das erst auf wenn es zu spät ist.

Bisher hatte ich keine weitere Aussage wie die unseres Hausbauers gefunden. Bis jetzt… Durch Zufall bin ich auf folgendes gestoßen:

Wikipedia: Differenzdruck-Messverfahren

Zitat: „Ein Gebäude muss gelüftet werden (z. B. zur Feuchtigkeitsabfuhr) – aber nur über die vorgesehenen Lüftungsmöglichkeiten. Strömt Raumluft (die immer feucht ist) durch Mängel in der Bauausführung (ungewollte Fugen, Schlitze usw.) ins Freie, sind fast immer Bauschäden (Schimmel usw.) vorprogrammiert.

Das bestätigt die Aussage unseres Hausbauers…

Nun, man könnte jetzt argumentieren dass in Häusern ohne Folie, es ebenso zu Baumängeln kommen kann, so dass Dampf entweicht… Naja, nicht ganz. Häuser ohne Folie sind in der Regel „diffisionsoffen“. Sprich: Die Feuchtigkeit (nicht die Luft…) kann überall durch die Wände. Die Diffusionsoffene Fläche ist aber im Vergleich zu dem Riss in der Folie so groß, dass es nicht wirklich Feucht werden kann …

Den Rest darf sich jeder selbst ausmalen …