Wir haben lange und breit überlegt, wie unsere Terrasse nun aussehen und welchen „Belag“ sie bekommen soll.
- Holzdielen?
- WPC Dielen?
- Stein Pflaster/Platten?
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Wir haben uns für letzteres entschieden. Die Gründe waren vielfältig:
- Holzdielen muss man regelmäßig behandeln damit sie „schön“ bleiben
- WPC Dielen wirken durch ihren Kunststoffanteil künstlich
- Dielen, egal ob Holz oder WPC sind für unsere Verhältnisse teurer als Stein, vor allem wenn man die Unterkonstruktion mit rein rechnet. Womit wir beim nächsten Nachteil sind:
- Dielen brauchen eine Unterkonstruktion, die vom Prinzip her, aufwendiger ist als beim klassischen Stein Pflaster/Platten.
Klar, Stein muss man auch sauber halten und es gibt hier auch Steinplatten die gerne eine Unterkonstruktion hätten, sowie Quadratmeterpreise die schnell über die von Dielen jeglicher Art gehen. Aber wenn man auf dem „normalbügerlichen Niveau“ bleibt, ist Stein – zumindest für uns – günstiger und vor allem langlebiger und weniger pflegeaufwendig.
Und ein Punkt kommt noch hinzu: Der Boden hinter unserem Haus wo die Terrasse hin soll ist stark lehmhaltig (wenn nicht sogar purer Lehm). Da versickert das Wasser wenig bis gar nicht, bzw. der Boden sättigt sich verdammt schnell. D.h. wir hätten die ganze Fläche recht tief ausheben, mit Schotter und Drainagerohr versehen und verdichten müssen. Und dann Gefahr laufen, dass sich das nochmal setzt und die Terrasse sich „verzieht“.
Also lieber bei der bereits eingebrachten, verdichteten und bereits 2 Jahre brach liegenden Schicht Recycling-Material bleiben und darauf aufbauen, also nochmal über 60qm komplett umgraben.
Nun gut, wie dem auch sei: Eine „Steinterrasse“ braucht eine Einfassung. Am besten in Form von Randsteinen (auch Rabattensteine genannt). Die „Form“ in der wir diese setzen und damit die Form unserer Terrasse bilden war schnell geplant. Viel aufwendiger war das notwendige Gefälle:
Das Wasser der Terrasse muss vom Haus weg laufen können. Und alles was vom Haus weg lauft, läuft in Richtung Hang. Aber vom Hang drückt auch (wenn es lange und stark regnet) Wasser. Also muss hier ein Abfluss her. Ein Mittiger Abfluss sieht doof aus, weswegen wir eine lange Rinne am Ende der Terrasse bevorzugen. Also im Prinzip ganz einfach: Wasser fließt vom Haus über die Terrasse weg und am Ende fließt es in eine Rinne die es als Regenwasser in die Kanalisation abführt. Wäre da nicht die Sache mit der „vergeigten Bodenplatte“ 🙁
Leider wurde die Bodenplatte der Garage auf das gleiche Niveau gebracht wie die Bodenplatte des Hauses. Dummerweise hat keine Sau daran gedacht, dass im Haus ein 16cm Bodenaufbau auf die Bodenplatte kommt (Dämmung, Fußbodenheizung, Estrich, Parkett, …). Folglich ist der Boden im Haus nun rund 16cm höher als in der Garage. Das hat schon dazu geführt dass wir den eigentlich ebenerdigen Eingang ins Haus mit einer Stufe versehen mussten. Und bei der Terrasse wird es nun ein wenig komplizierter:
Damit wir so gut wie ebenerdig aus dem Wohn-/Esszimmer auf die Terrasse können, müssen wir den Belag der Terrasse weitestgehend anheben. Da die Terrasse aber auch in Richtung Garage führt, müssen wir diese „anhebung“ wieder auf das Niveau der Garage „absenken“. Faktisch reden wir beim Niveau Terrassenbelag zu Niveau Garage um 11cm.
Eine Stufe kommt nicht in Frage. 11cm … das ergibt nur eine Stolperschwelle. Also muss ein leichtes Gefälle her das in Richtung Garage fällt. Aber das Regenwasser auf diesem Gefälle darf nicht in die Garage laufen. In Summe haben wir nun 3 Rinnen auf der gesamten Terrasse und 3 verschiedene Gefällerichtungen.
Es folgt ein grober Überblick über die „Gefälleplanung“:
Wir haben da mehrere Iterationen hinter uns, und das gezeigte ist noch nicht der endgültige Plan. Ich habe schon an mir gezweifelt und mich gefragt „Mach ich das einfach nur viel zu kompliziert“. Doch jedem dem ich den Plan gezeigt habe und dem ich die Problematik erklärt habe sagte: Jepp, das muss so.
Nun gut. Ich habe also Platz für die Randsteine gemacht:
… und nochmal Mineralbeton aufgefüllt und verdichtet …
Und dann am hintersten Ende angefangen diese zu setzen:
Um Beton zu sparen habe ich nur an den Stoßenden die Randsteine in Beton gesetzt.
Tipp an alle Selbst-Macher: Je Nasser der Beton ist, desto mehr drücken die Randsteine den Beton während der Trockungsphase wieder zusammen. Das heißt, wenn man den Stein Millimetergenau auf Höhe gebracht hat, kann das nach dem Trocknen ganz anders aussehen. Auch wenn das „von Hand anrühren“ im nassen Zustand einfacher ist, „erdfeucht“ ist deutlich besser für ein gutes Endergebnis. Und Ohne Richtschnur sollte man auch nicht arbeiten.
Das schwierigste bei der Sache war die Steine auf ihre Höhe im geplanten Gefälle zu bekommen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Wenn man eine Rinne braucht, dann sollte man erst schauen welche Rinne man nimmt, in welchen Größen es diese gibt, wie und wo sich die Rinne ggf. kürzen lässt und dann die Terrasse um die Rinne herum planen. Alles andere kann zur wilden Bastelei werden. Glücklicherweise geht das bei uns recht gut auf, bzw, ich hab die Randsteine noch während dem Setzen an die Rinne anpassen können.
Soweit hat alles gut geklappt und ich bin mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. 10
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Der Umgang mit dem Beton ist nich einfach…
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2) Der Umgang mit Beton im privaten Umfeld IST einfach. Randsteine betonieren ist keine Raketenwissenschaft und das muss auch keine 200 Jahre halten oder im Minutentakt von einem 40-tonner befahren werden.